Grundsätzlich sind zwei Dachrinnenformen in der EN 12065-3 "Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden" aufgeführt, und zwar die
- Halbrunde Dachrinne und die
- Trapezförmige Dachrinne, deren bekannteste Ausführung die Kastenrinne darstellt.
Diese Dachrinnen sind einschließlich der Fallrohre und Zubehör fertig im Fachhandel zu beziehen, können jedoch auch in der Werkstatt mit entsprechenden Werkzeugen selbst gefertigt werden.
Halbrunde Kupferdachrinnen und kastenförmige Kupferdachrinnen werden vorwiegend in Einzellängen von 3,00 bis 6,00 m geliefert.
Im Gegensatz dazu sind andere Rinnenformen, wie innenliegende Dachrinnen, jeweils den baulichen Gegebenheiten angepasste Anfertigungen. Berechnung und Bemessung erfolgen nach den gleichen Grundsätzen wie für vorgehängte Rinnen. Besondere Sicherheitsregeln sind jedoch zu berücksichtigen.
Halbrunde Dachrinne
Diese Rinnenform ist als vorgehängte Dachrinne die mit Abstand häufigste Ausführung, da sie für die Ableitung des Wassers die günstigsten Voraussetzungen bietet. Der gerundete Rinnenkörper führt das Wasser immer in der Mitte, so dass selbst bei geringer Fließgeschwindigkeit die Ablagerung von Verschmutzungen, wie z. B. Laubresten usw., verhindert wird. Bezüglich der Materialausnutzung ist der Halbkreis ebenfalls die günstigste Form. Das betrifft auch die Festigkeit gegenüber mechanischer Beanspruchung, wie zum Beispiel bei Eisbildung.
Kastenförmige Dachrinne
Die kastenförmige Rinne wird ebenfalls als vorgehängte Dachrinne verwendet. Ihre Form ist in erster Linie von gestalterischen Überlegungen bestimmt. Da ihre strömungstechnischen Eigenschaften aufgrund der flachen Ausbildung des Rinnenwasserlaufes ungünstiger sind als bei der halbrunden Dachrinne, sollte sie immer mit ausreichendem Gefälle verlegt werden.